5 Tipps zur Behandlung von Schürfwunden
Erste Hilfe bei Kindern
Das Abenteuer Kindheit wird häufig von kleinen Unfällen und Schürwunden begleitet. Die Abschürfungen der oberen Hautschichten sind grundsätzlich nicht gefährlich. In diesem Zusammenhang betonen Kinderärzte jedoch, dass ein richtiger Umgang mit den kleinen Wunden an Ellenbogen, Knien oder Beinen wichtig ist. Erfolgt keine Behandlung, besteht die Gefahr von bösartigen Infektionen oder verbleibenden Narben.
Tipp 1: Korrekte Reinigung von Schürfwunden
Schürfwunden entstehen meist durch einen kleinen Sturz. Je nach Intensität der Reibung sind die Wunden unterschiedlich tief. Unabhängig davon befindet sich jedoch meist Schmutz in Schürfwunden. Infolge dessen sollten Schürfwunden im ersten Schritt gründlich gereinigt werden, um zu vermeiden, dass Schmutzpartikel in die Haut einwachsen. Zur Reinigung eignet sich sauberes lauwarmes Leitungswasser. Kinderärzte empfehlen darüber hinaus die Verwendung von Kochsalzlösung (Natriumchlorid). In Familien mit Kindern sollten diese ein fester Bestandteil in jeder Hausapotheke sein. Sollten sich kleine Steinchen oder andere Partikel nicht entfernen lassen, kann eine Pinzette sehr hilfreich sein.
Tipp 2: Schürfwunden bei Kindern mit Pflaster versorgen
War die Schürfwunde stark verschmutzt, empfehlen Dermatologen die Sterilisation innerhalb von sechs Stunden, um Anschwellungen durch Entzündungen zu vermeiden. Hierzu kann ein nicht alkoholhaltiges Desinfektionsmittel zum Einsatz kommen. Da dies häufig aufgrund des Brennens als unangenehm empfunden wird, sind spezielle Präparate zur Desinfektion von kindlichen Wunden vorzuziehen. Kleine Schürfwunden bei Kindern können einfach mit einem Pflaster versorgt werden. Bei größeren Wunden ist darauf zu achten, die Blutung schnellstmöglich zu stoppen.
Hierfür eignet sich eine Kompresse, die mithilfe eines Verbandes fixiert wird. Darüber hinaus empfehlen Hautärzte spezielle Salbenkompressen für großflächige Wunden. Diese sorgen für eine kontinuierliche Befeuchtung von Schürfwunden und fördern den Heilungsprozess, da körpereigene Wachstumsfaktoren und Enzyme aktiv werden. Als Richtwert für das Anlegen von Kompressen gilt, dass der kleine Finger noch leicht unter die Kompresse geschoben werden kann. Sollte dies nicht möglich sein, ist der Verband zu fest angelegt.
Tipp 3: Tetanus Impfung in der frühen Kindheit
Kinderärzte empfehlen eine frühzeitige Tetanusimpfung. Diese dient der Prävention von Wundstarrkrampf. Es handelt sich hierbei um eine Erkrankung, die aufgrund Infektionen über offene Wunden entsteht. Die Keime stammen vorrangig aus der Muttererde, von Kies oder Schotter Straßen. Sobald eine Grundimmunisierung besteht, ist die Impfung aller zehn Jahre aufzufrischen. Sollte kein Impfschutz mehr bestehen, empfiehlt sich ein passiver Tetanus Impfschutz.
Tipp 4: Ruhe bewahren und durchatmen
Bei der Versorgung von kleinen Wunden bei Kindern ist es im ersten Schritt besonders wichtig, Ruhe zu bewahren. Auch wenn das Blut noch so stark die Knie herabfließt, muss es sich nicht immer um eine akute Verletzung handeln. Nicht immer ist der Besuch beim Arzt notwendig. Sollte die Blutung jedoch nicht zum Stillstand kommen beziehungsweise sich die Wunde gelblich färben, ist ein Arztbesuch empfehlenswert. Dies gilt vor allem auch dann, wenn sich die Eltern unsicher sind.
Darüber hinaus ist es interessant zu wissen, dass es sich bei der Gelbfärbung von Wunden nicht immer um eine Entzündung handeln muss. Ärzte betonen, dass es sich hierbei in den meisten Fällen um Fibrin handelt. Dies ist ein körpereigener Stoff, welcher für natürliche und zügige Wundheilung unumgänglich ist. Ein Arztbesuch ist auf jeden Fall empfehlenswert, wenn mindestens einer der nachfolgenden Punkte zutrifft:
- lang anhaltende und sehr starke Blutungen
- Wunden mit einer Länge von mehr als einem Zentimeter
- fehlender Tetanusschutz
- Bisswunden
- Wunden im Gesichtsbereich
- stark verschmutzte Wunden
- (Schürf-)Wunden mit Fremdkörpern wie beispielsweise Nägel, Steinchen oder Glassplitter
- infizierte Wunden (Erkennbar ist eine Infektion durch Eiter, einen rötlich gefärbten Wundrand oder
- einem roten Strich. Letztere gilt als Hinweis für eine akute Blutvergiftung.)
Tipp 5: Wundheilung bei Kindern beobachten
Körpereigene Funktionen unterstützen den natürlichen Wundheilungsprozess. Dieser sollte von Eltern oder Bezugspersonen aktiv beobachtet werden. Wurde eine Kompresse angelegt, ist dies so lange wie nötig, jedoch so kurz wie möglich einzusetzen.
Im Idealfall wird diese während der Nachtruhe abgenommen. Dies beschleunigt die Wundheilung und empfiehlt sich auch bei Verwendung von Pflastern. Unabhängig vom Heilungsverlauf darf die Schürfwunde bei Kindern niemals mit der bloßen Hand berührt werden.
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